Das FASD-Elternbuch

Kamphausen, U. und Leipholz, S. (2020). Das FASD-Elternbuch. Hilfen und Strategien für Eltern und Kinder. Schulz-Kirchner Verlag. 144 Seiten. ISBN: 978-3-8248-1263-9.

Wie im Untertitel angekündigt will das FASD-Elternbuch Hilfen und Strategien geben für Eltern und Kindern mit FASD. Es ist jedoch ein Gewinn für jeden im Gesundheitswesen Tätigen. Einerseits um mehr zu erfahren für den eigenen Umgang mit den Betroffenen. Andererseits um Anregungen geben zu können für den verständnisvollen Umgang innerhalb betroffener Familien. Oder um an entsprechende Fachstellen verweisen zu können. Zentral ist die Aussage, dass die Kinder sich wegen ihrer Beeinträchtigungen so verhalten, und nicht weil sie unerzogen sind.
Das Fetale Alkohol-Syndrom ist eine vorgeburtliche Schädigung durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Ein Kapitel handelt von dem Erstverdacht auf FASD bis hin zur Diagnose. Im weiteren werden die Symptome und Schwierigkeiten bei FASD ausführlich beschrieben. Denn wenn man einem FASD-Kind helfen und es begleiten will, dann ist der erste Schritt das Handicap FASD zu verstehen. Hervorgehoben wird, dass es eine FASD-gerechte Pädagogik benötigt mit anderen Strukturen und Hilfen als für gesunde Kinder. Denn bei gängiger, moderner Pädagogik vermehren sich die Probleme nur und die Kinder geraten in eine Abwärtsspirale aus Überforderung, Stress und scheitern. Neben einer Beschreibung des Verhaltens und dem sinnvollen Umgang damit nehmen deshalb Hinweise für Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten großen Raum ein. Dabei wird betont wie wichtig es ist, dass Eltern auch Entlastung finden in einem Unterstützerteam. Bauen Sie sich gezielt ein Unterstützerteam auf und pflegen Sie es bewusst. Denn es geht darum mit den alltäglichen Belastungen langfristig gut zurechtzukommen. Da es keine spezifische Therapie gibt müssen FASD-Kinder, ihre Kernfamilie und die erweiterte Familie gleichermaßen lernen mit der Behinderung FASD zu leben.
Insgesamt ein sehr lohnenswertes Buch!

Rezensent: Andreas Speth (Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie)

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