Fachvortrag Logopädie und Informationsveranstaltung zum Studiengang
Mit dem Bachelorstudiengang (B.Sc.) Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie bietet die Hochschule Osnabrück ein interdisziplinäres additives Vollzeitstudium für klinisch tätige Therapeut*innen. Verschaffen Sie sich in unserem kostenfreien Online Seminar und der anschließenden Informationsveranstaltung einen umfassenden Eindruck von unserem Studienangebot. Wir laden Sie hierzu herzlich ein.
Wann? Montag, den 05.12.2022 von 18 Uhr bis ca. 19:30 Uhr Wo? Via Zoom – den Link erhalten Sie nach der Anmeldung per Mail Was?Fachvortrag Logopädie von ca. 40 Minuten: Prof. Dr. Barbara Schneider „Therapieevaluation im Einzelfall“
Informationsveranstaltung zum Studiengang B.Sc. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie an der Hochschule Osnabrück Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann melden Sie sich bis zum 02.12.2022 unter bscelp@hs-osnabrueck.de mit Ihrem Namen und der Angabe Ihrer Profession (Logopädie) bei uns an. Wir freuen uns auf Sie!
Schulgeld in den Gesundheitsfachberufen?
Ein untragbarer Zustand für die Schüler*innen in Baden-Württemberg. Mit einer
Postkartenflut machen sie nun das Sozialministerium auf ihre Situation
aufmerksam. Organisiert wird die Aktion vom Verbändebündnis
Gesundheitsfachberufe.
Landesregierung hält Versprechen
zur Schulgeldfreiheit bislang nicht
Schulgeld trotz Fachkräftemangel in den
Gesundheitsfachberufen? Freie Berufswahl nur durch Finanzierung der Eltern,
Schulden oder Nebenjobs während der Vollzeit-Ausbildung? Trotz Versprechen im
Koalitionsvertrag besteht die Antwort des Lands Baden-Württemberg hierauf bisher
nur in einem vorübergehenden Schulgeldbonus für das Jahr 2022. Auch die im
Entwurf des Doppelhaushalts 2023/2024 eingeplanten Mittel reichen bei weitem
nicht aus, um die Schulgeldfreiheit zu ermöglichen.
Protest mit Postkartenaktion
Daher stellt das Verbändebündnis den Schüler*innen der Gesundheitsfachbereiche über ihre Schulen Postkarten zur Verfügung, mit denen sie sich für die einmalige Schulgeldreduzierung beim Sozialministerium bedanken können – und gleichzeitig an die dringende Notwendigkeit der 100%igen Schulgeldfreiheit erinnern. Die Aktion läuft im Oktober/November 2022 breitflächig in ganz Baden-Württemberg und visualisiert die Stimme der Schüler*innen.
Schräpler, U. und Steiner, J. (2021): Systematische Fallarbeit in der Logopädie. Grundlagen und Beispiele. Kohlhammer Verlag: Stuttgart. 134 Seiten. ISBN: 978-3-17-036901-6
Das Buch ist ein weiterer Schritt in
Richtung einer theoriegeleiteten logopädischen Praxis, die wissenschaftlich
aufarbeitet und damit lehr- und wiederholbar macht, was als Erfahrungswissen
durch viele Logopäd*innen aufgrund ihrer praktischen Tätigkeit bereits
verinnerlicht ist.
In insgesamt zehn Kapiteln gehen die 13
Autor*innen auf die verschiedenen Aspekte der Fallarbeit ein. Sie verfolgen
dabei das Ziel, Handlungssicherheit durch Wissen über ein systematisches
Herangehen an einen Fall (vgl., 11) zu erzeugen.
Dafür wird zunächst in den ersten sechs
Kapiteln grundlegend beleuchtet, was „Fall“ bzw. „Kasuistik“
bedeuten und wie wichtig es ist, kein prototypisches Vorgehen zu kreieren,
sondern lediglich „Leitplanken“ (15) festzulegen, die den Rahmen für ein
individuelles und gleichrangiges Arbeiten mit der konkreten Patient*in und
ihrem Anliegen abstecken. Als solche Leitplanken werden beispielsweise das
siebenstufige „Therapie-Kaskadenmodell“ (27ff.) für die Gestaltung des
Therapieprozesses sowie die „Fallvignette mit 25 Stationen“ (51) als Überblick
für Informationen, die in Berichten oder Dokumentationen festgehalten werden
müssen, angeboten.
Um zu verdeutlichen, wie Praxis und
Theorie in der Handlungswissenschaft Logopädie ineinandergreifen (müssen),
beleuchten die Autoren der Kapitel fünf und sechs das Vorgehen bei der
Entstehung von Modellen sowie jenes bei der Durchführung von (Einzel-)
Fallstudien konkreter. Komprimiert und verständlich wird die Leserschaft an
Arten und Inhalte von Modellen sowie die bestehenden Herausforderungen bei der
Umsetzung von Studiendesigns mit einem hohen Evidenzniveau herangeführt.
Die letzten vier Kapitel wenden sich
konkreten Fällen aus den Bereichen Stimm-, Spracherwerbs-, Stotter- und
Dysphagietherapie zu. Dabei werden vorab aktuelle störungsbildspezifische
Informationen aufgeführt und anschließend eine konkrete Fallschilderung anhand
der Stufen des Therapie-Kaskadenmodells, welches auf diese Weise mehrmals
wiederholt und somit gut verinnerlicht werden kann, vorgenommen. Verdeutlicht
wird dadurch, dass das beschriebene Kaskadenmodell sowohl während der Arbeit am
Fall als auch bei nachträglichen Beschreibungen, z.B. in der Aufarbeitung für
Lehrzwecke, eine sinnvolle Orientierung bietet.
Für mich als Lehrende an einer Schule
für Logopädie liefert das Buch wichtige Anregungen und Vorlagen zur
theoretischen Vermittlung praktischer Prozesse, die bisher v.a. im Rahmen der
supervidierten internen Ausbildung in der Lehrambulanz erfahren und erlernt
worden sind. Besonders ansprechend empfinde ich die Sensibilität der
Autor*innen für die Gleichstellung von externer und interner Evidenz. In Zeiten
berufspolitischer Neuausrichtung und dem Drängen nach Akademisierung unserer
Profession können Wissenschaftlichkeit und praktische Erfahrung sowie die
Protagonisten beider Bereiche somit gleichermaßen wertgeschätzt und zum
gegenseitigen Austausch angeregt werden.
Rezensentin: Jana Post (Logopädin, Dipl. Sprechwissenschaftlerin, Fachrichtungskoordinatorin Logopädie am Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums Halle/Saale)
Hunziker, E. und Degen, U. (2022). Bewegung und Stimme bei Parkinson fördern. Ressourcenorientiertes Praxisbuch. Ernst Reinhardt Verlag. 120 Seiten. ISBN: 978-3-497-03103-0
Frau Hunziker und Frau Degen ist es
gelungen, ein Buch mit Übungen für alle therapeutischen Disziplinen (Logopädie,
Ergo- und Physiotherapie) sowie alle (Selbsthilfe)Gruppenleiter für an
Parkinson erkrankten Menschen herauszubringen, welches Übungen aus allen
Bereichen zur Förderung im Gruppensetting anbietet.
Im Mittelpunkt des Konzeptes steht das
Wohlbefinden von Betroffenen, was sich häufig durch Veränderungen der Stimme
und der Bewegungsfähigkeit bereits im frühen Stadium bemerkbar macht. Es wird
verdeutlicht, dass sich der Begriff „Wohlbefinden“ in mehrere Bereiche
unterteilt und welche Auswirkungen das Konzept unter Berücksichtigung verschiedenster
Faktoren (z.B. Unsicherheit, Stress, Anspannung etc.) auf das soziale Leben nach
sich ziehen kann.
Im Sinne der S3-Leitlinie zum
Idiopathischen Parkinsonsyndrom der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
ist es Ziel des Konzeptes, die Stimme durch Bewegungsunterstützung zu kräftigen
und somit auch die Unterstützung der gesamten Kommunikationsfähigkeit indirekt
zu trainieren. Zusätzlich werden gleichermaßen stimmliche und motorische
Fähigkeiten durch Körperwahrnehmung verbessert und Vertrauen in die eigenen
Fähigkeiten soll zurückgewonnen werden.
Inhaltlich stehen die Schwerpunkte der Bewegungsverbesserung
(Beweglichkeit, Gleichgewichts-, Koordinationsfähigkeit, Kraftdosierung),
Verbesserung der Artikulation sowie Aktivierung der Mund- und Gesichtsmotorik,
Koordination von Atmung und Sprechen und Grundlagen für eine physiologische
Stimmgebung (Körperwahrnehmung und Entspannung). Methodisch wird aufgrund des
Gruppenangebotes gezielt an die Stärken der einzelnen Teilnehmer*innen
angeknüpft und das gemeinsame Experimentieren mit Freude und Neugier in den
Mittelpunkt gerückt.
Exemplarisch sind vor der Übungssammlung
drei Einheiten mit möglichen Inhalten dargestellt. Die jeweiligen Übungen
werden in ihrem Setting und der Durchführung detailreich beschrieben. Ebenso
werden der*dem Gruppenleiter*in methodisch-didaktischen Hinweise sowie
Variationsmöglichkeiten und benötigte Materialien an die Hand gegeben. Alle
aufgeführten Übungen werden bildlich dargestellt, sodass sich auch Laien gut in
das Konzept einarbeiten können.
Das Buch ist klar strukturiert,
inhaltlich logisch aufgebaut und verständlich geschrieben. Es bietet nicht nur
Therapeuten die Möglichkeit, im Sinne einer interdisziplinären Behandlung über
den Tellerrand hinauszuschauen, sondern leitet auch Personen, die nicht aus dem
therapeutischen Kontext kommen, strukturiert zur Durchführung einer
Gruppenstunde an.
Bewegung und Stimme bei Parkinson fördern Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass die im Buch genannten Übungen keine therapeutisch indizierte Intervention ersetzen, sondern lediglich als Förderungsmaßnahme anzusehen sind. Zudem wäre es schön gewesen, wenn auch mögliche Hindernisse oder Kontraindikationen für Übungen genannt werden, sodass eine korrekte Durchführung in jedem Fall gewährleistet bleibt.
es wird noch einmal spannend zum Thema vollständige hochschulische Ausbildung der Therapieberufe …
Bitte unterstützt die Petition auf der Seite des Bündnisses „Therapieberufe an die Hochschule“ und nutzt Eure/Ihre Netzwerke für die Verbreitung: Petition – Bündnis Therapieberufe (buendnis-therapieberufe.de)
Auf der Bündnis-Seite gibt es auch eine Plakataktion: in 30 Sekunden kann man dort ein Foto-Plakat erstellen und sich selbst als Unterstützter*in ein Gesicht geben (s. unten)!
Der BDSL setzt sich im Gefüge dieser Diskussion für die Einbeziehung der Schulen in den Aufbau der Akademisierung ein. Wir fordern dualintegrative primärqualifizierende Studiengänge, die mit den Schulen zusammen eine neue Konzeption auf Hochschulebene erwirken. Wir werben für dieses Konzept und für eine Übergangsphase von 10 bis 15 Jahren. Die Positionspapiere bzw. Statements dazu finden Sie unter www.BDSL-ev.de. Wir würden uns freuen, wenn Sie/Ihr diese Informationen breiträumig an die Schüler und andere Akteure Ihres/Eures Netzwerkes weitergebt.
Knels, C. (2018): Sprache und Ernährung bei Demenz. Klinik, Diagnostik und Therapie. Thieme Verlag. 178 Seiten.
Im Fachbuch „Sprache und Ernährung bei
Demenz. Klinik, Diagnostik und Therapie“ von Knels (2018) liegt der Fokus im
Bereich des Grundlagenwissens. Die Autorin vermittelt dabei sowohl
theoretisches als auch praktisches Wissen und bleibt dadurch praxisnah.
Inhaltlich umfasst das Buch die
allgemeine Symptomatik von Demenz und mit Demenz einhergehenden Einschränkungen
der Kognition, der Kommunikation und der Ernährung. Abgrenzend dazu wird auch
das normale Altern und seine Auswirkungen in den o.g. Bereichen dargestellt,
beispielsweise der Kalorienbedarf im Alter und in Abhängigkeit von
verschiedenen Konditionen. Diagnostische Möglichkeiten werden sowohl für den
Bereich Kognition als auch für den Bereich der Sprache genannt und z.T. mit
Patientenbeispielen versehen. Bei den gängigen Sprachtests wird explizit Bezug
auf die Anwendbarkeit und Interpretation beim Vorliegen einer Demenz genommen.
Schließlich geht die Autorin auch auf Therapieoptionen im Bereich Sprache ein.
Hierbei gibt sie einen soliden Überblick über das Setting, Voraussetzungen in
der Therapie und an die Behandelnden, Behandlungsansätze sowie über die
speziellen Bedürfnisse dieser Klientel. Hervorgehoben werden eine
interdisziplinäre Herangehensweise, der Beziehungsaspekt in der Behandlung und
die Biografiearbeit. Auch hier geben diverse Praxistipps einen Einblick und
Hilfestellung für den Umgang mit Betroffenen sowie ihren Angehörigen.
Hinsichtlich der Ernährung bei Demenz erfolgt eine ganzheitliche Betrachtung
der Veränderungen und Herausforderungen durch die Erkrankung. Diese ist eine
Einladung, über den Tellerrand der funktionellen Dysphagiebefundung und
-behandlung hinaus zu denken und zu handeln.
Insgesamt hat die Autorin ein sehr
lesenswertes Fachbuch geschaffen, das viele Möglichkeiten aufzeigt, sich in die
herausfordernde Thematik „Logopädie bei Demenz“ zu vertiefen. Meiner Meinung
nach finden auch Erfahrenere neue Impulse, zusätzliche Tipps und Bestätigungen
eines Handelns, welches oft vielleicht mehr auf Intuition als auf
wissenschaftlichem Fundament basiert. Beim Nachschlagen findet man schnell zur
relevanten Stelle. Besonders gut gefallen haben mir Hinweise bezüglich
fehlender Sinnhaftigkeit bei verschiedenen, allgemein bekannten und gern
eingeforderten Maßnahmen, wie z.B. einzelner Tests oder Übungen ab einem
bestimmten Schweregrad der Demenz. Dadurch entsteht jedoch keinesfalls der
Eindruck, eine Befunderhebung oder Behandlung wäre grundsätzlich nicht mehr
indiziert oder nicht mehr möglich. Frau Knels spricht sich alternativ z.B.
dafür aus, Betroffene in ihrer Lebenssituation zu beobachten und daraus
Therapieziele, Beratungsbedarfe und Ressourcen abzuleiten. Auch die Biografie-
und Angehörigenarbeit hebt sie wiederholt hervor. Dies passt sehr gut zu meinen
eigenen Erfahrungen. Ich empfehle dieses Buch sehr gern sowohl angehenden als
auch berufserfahrenen Therapierenden.
Rezensentin: Melanie Hapke (Logopädin (M.Sc.) in Pulmologie, Neurologie und Geriatrie, Referentin und Prüfungsmitarbeiterin)
Akademisierung der Therapieberufe kommt im Ländle nur langsam voran
In Baden-Württemberg ist ein Studium bei Physio-, Ergotherapeuten und Logopäden nach wie vor die Ausnahme. Das Land strebt zwar eine Quote von 10 bis 20 Prozent an – doch es fehlen klare Rahmenvorgaben seitens des Bundes. Von Florian Staeck, Ärztezeitung
Start der Offensive: „Jetzt Schulgeldfreiheit für Therapieberufe auch in Baden-Württemberg“ Das Verbändebündnis „Schulgeldfreiheit in Gesundheitsberufen wie versprochen jetzt umsetzen!“, welches aus Berufs- und Schulverbänden der Physio- und Ergotherapie sowie der Podologie, Diätassistenz und Logopädie besteht, fordert aus aktuellem Anlass mit Nachdruck die Landesregierung von Baden-Württemberg auf, die Schulgeldfreiheit umzusetzen.Anlass der am 16.11.2021 per Offenem Brief, Pressemitteilung und Social Media-Beiträgen gestarteten Offensive war die Bekanntgabe der Haushaltsplanung. In dieser wird mit 4,5 mio Euro eine deutlich geringere Summe für dieses Thema avisiert als in Vorgesprächen von Politikern benannt. Damit wird die Landesregierung dem im Koalitionsvertrag 2021 geäußerten Versprechen, die Schulgeldfreiheit umzusetzen, nicht gerecht.
Film ab und… hä?! Eine Materialerstellung zur Videounterstützung in der Therapie der Sprachverstehenskontrolle für die Erarbeitung von Nachfragestrategien basierend auf „Module zur Entwicklung von Sprachverstehenskontrolle“ von Schmitz und Diem.
Autorinnen: Jana Feldmann-Bethe und Fenja Ressel
Weitere Preisträger*innen gab es nicht. Aber diese Arbeit hat die Jury komplett überzeugt.
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